Stabilisierung des SAP Jobmarktes auf hohem Niveau
Als auf den SAP Arbeitsmarkt spezialisierte Personalagentur arbeiten wir sowohl mit Stellensuchenden als auch mit Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Über unsere internationalen Recruiting Partner haben wir zudem gute Einblicke in die SAP-Jobmärkte u.a. in den USA, in Australien/Neuseeland oder in Großbritannien. Aus diesem Grund verfügen wir über einen besonderen Überblick über die Lage im SAP-Jobmarkt, sowie Zugang zu Frühindikatoren, die auf die weitere Entwicklung schließen lassen. Mit diesen Informationen wollen wir Sie an unserem Wissen teilhaben lassen.
Die aktuelle Situation bei SAP Jobs aus unserer Sicht
„Wir müssen erst einmal warten bis dieses Projekt endgültig genehmigt ist – und die Stelle auch.“ Aussagen wie diese hatten wir im SAP-Arbeitsmarkt lange nicht gehört. Bei der hohen Nachfrage wurden passende Bewerber eher einmal auf Vorrat eingestellt, selbst wenn der erwartete Projektauftrag noch nicht unter Dach und Fach war. Derzeit kommen uns solche Sätze wieder öfter zu Ohren: Besonders SAP-Endkunden gehen etwas langsamer vor, um Vakanzen zu schließen. Ein Recruiting-Prozess, der vor einem halben Jahr in zwei Monaten über die Bühne gegangen wäre, kann sich nun leicht über vier Monate erstrecken. Aber auch SAP-Beratungsunternehmen werden ein Stück weit selektiver und noch anspruchsvoller. Kurzum: Wir nehmen den deutschen Arbeitsmarkt für SAP-Fach- und Führungskräfte als wieder etwas abgekühlt wahr.
Am deutlichsten wird dies in einer der deutschen Kernindustrien, der Automobilindustrie. Hier rekrutieren unsere Unternehmenskunden aus den Beratungsunternehmen merklich vorsichtiger als noch vor einigen Monaten. Hintergrund ist die Abschwächung der Nachfrage nach Kraftfahrzeugen, die laut Commerzbank bereits im September zu einer Drosselung der Produktion geführt hat. Dies scheint uns zum einen darauf hinzudeuten, dass auch Endkunden in dieser Sparte bald einen geringeren Bedarf haben könnten. Wir erwarten angesichts der Bedeutung der Automobilbranche zum anderen, dass sich dieser Trend zeitversetzt auch auf andere Branchen auswirkt. Derzeit spüren wir diese Ausstrahlung auf Endkunden und andere Branchen jedoch noch nicht in der Anzahl der Ausschreibungen.
Bei diesen Entwicklungen handelt es sich eher um eine Stabilisierung auf hohem Niveau und keinesfalls um einen Einbruch auf breiter Front, wie es ihn etwa Ende 2008 gab. Verglichen mit fast allen anderen Qualifikationsprofilen sind die Arbeitsmarktchancen für Fach- und Führungskräfte im SAP-Bereich nach wie vor sehr gut.
Sparten im SAP Arbeitsmarkt
Die Situation für die unterschiedlichen SAP-Sparten ist unverändert: Am häufigsten nachgefragt werden SAP Logistik Experten, FICO Berater, HCM Experten und Entwickler. Aber auch bei Spezialisten für kleinere SAP-Themen, wie Real Estate oder Berechtigungswesen, stehen einer kleinen Schar von Experten eine große Zahl an Stellen offen – vor allem dann, wenn Sie umzugs- oder reisebereit sind. Das gleiche gilt für die unterschiedlichen Senioritätslevel: Bewerbern mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung können wir zahlreiche Vorschläge im Bereich Customizing und Entwicklung vorlegen. Selbst Bewerber mit weniger als zwei Jahren Erfahrung haben derzeit Chancen auf einen Neu- oder Quereinstieg in die SAP-Welt, wenn sie reisebereit sind. Darüber hinaus sind einige Management- und Führungspositionen sowie SAP CCC Leiter-Posten zu vergeben. In unserer Job-Datenbank sind derzeit über 500 offene Stellen vorhanden und einige unserer Kunden suchen eine vierstellige Anzahl von SAP-Beratern weltweit – davon mehrere Hundert im deutschsprachigen Raum. Nach wie vor sind zudem für erfahrene Bewerber in der Beratung Spitzengehälter zu erzielen, die in den sechsstelligen Bereich gehen können.
Geografisch betrachtet befinden sich deutsche SAP-Berater derzeit auf einer Insel der Seligen. Der deutschsprachige Raum ist derzeit ein Importmarkt für SAP-Kompetenz. Die wichtigste Bedingung für ausländische Bewerber ist, dass die Bewerber Deutsch beherrschen. So haben wir in den vergangenen Monaten mehrere gut Deutsch sprechende osteuropäische und indische Experten vermitteln können. Die Kehrseite für Berater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: Der Zeitpunkt ist ungünstig, um internationale Erfahrung zu sammeln. Während deutsche SAP-Berater in den letzten Jahren beste Chancen auf Jobs im Ausland hatten, wirkt sich jetzt aus, dass die hiesige Wirtschaft derzeit auf einem deutlich besseren Level läuft als die anderen europäischen oder englischsprachigen Arbeitsmärkte. Selbst die USA stellen kaum noch Visa für SAP-Berater aus, die in die USA einwandern wollen.
Die Entwicklung des SAP Arbeitsmarkts in den nächsten Monaten aus unserer Sicht
Ob die Abkühlung, die wir wahrnehmen, nur eine vorübergehende Vorsichtsmaßnahme der Unternehmen auf sich häufende Negativnachrichten ist, oder ob die Abschwächung anhält, bleibt abzuwarten. Der SAP-Markt selbst ist nach wie vor gut, aber die weitere Entwicklung hängt auch von makroökonomischen Faktoren wie der weiteren Entwicklung im Euro-Währungsraum ab. Für den lokalen deutschsprachigen Markt wird es unserer Einschätzung nach wird in den nächsten Monaten keine Flaute erwartet, denn die meisten unserer Kunden verfügen über eine auf Monate sichere Auftragspipeline. Es kann jedoch sein, dass weitere Branchen – ähnlich oder stärker als jetzt schon die SAP-Beratungshäuser in der Automobilbranche – spürbare Einbrüche erleben.
Rückmeldung zum SAP Arbeitsmarkt
Wir werden die mit uns zusammenarbeitenden SAP-Fach- und Führungskräfte auch in den nächsten Wochen und Monaten mit zahlreichen Vorschlägen anschreiben. Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns jeweils Rückmeldung zu jedem Stellenvorschlag geben – unabhängig davon, ob diese positiv oder negativ ausfällt. So können wir sicherstellen, dass Sie den Vorschlag gelesen und geprüft haben. Nichts wäre ärgerlicher als den Traumjob zu verpassen, nur weil eine E-Mail übersehen wurde. Für besonders interessante Stellenvorschläge werden wir Sie im Einzelfall telefonisch kontaktieren, um den Vorschlag mit Ihnen zu besprechen.