SAP-Beratung: Die häufigsten Fehler im Bewerbungsprozess 

Feb 2024 | Bewerbung, Interview, Karriere

Aufgrund des Fachkräftemangels sind qualifizierte SAP-Beraterinnen und -Berater auf dem Arbeitsmarkt heiß umkämpft. Bereits nach drei bis fünf Jahren fundierter Berufserfahrung können sie bereits mit Spitzengehältern von bis zu 100.000 Euro oder sogar mehr rechnen. Jedoch kommt es bei der Bewerbung auf eine Position nicht nur auf die fachliche Kompetenz an. Softskills wie Kommunikationsstärke und Verbindlichkeit sind nicht nur im Berufsalltag entscheidend, sondern auch grundlegend für den Vertrauensaufbau im Bewerbungsprozess. Im Folgenden finden sich die häufigsten Fehler, die Fachkräfte vermeiden sollten, um ihre Stellensuche so erfolgreich wie möglich zu gestalten. 

1. Bewerbungsunterlagen: Vorsicht vor Betriebsblindheit 

Die zielgerichtete Aufbereitung der Bewerbungsunterlagen steht am Anfang jeder Stellensuche. Gerade für erfahrene SAP-Fachkräfte ist es wichtig, nicht in die Betriebsblindheitsfalle zu tappen, indem SAP-Kernkompetenzen, Rollenbezeichnungen und Schlüsselbegriffe aus der Stellenausschreibung nicht prominent im Lebenslauf hervorgehoben werden, weil der Bewerber sie als selbstverständlich erachtet. Denn dies kann in der Personalabteilung, die selten vom Fach ist, schnell zu Missverständnissen führen, ob das Profil des Bewerbers überhaupt auf die offene Position passt. Für die Fachabteilung benötigt es zudem die sogenannte Projektliste, in der alle technischen und fachlichen Inhalte tabellarisch in Stichworten beschrieben werden.  

2. Kommunikationsschwäche bei Terminvereinbarung 

Bereits die Terminvereinbarung für das Vorstellungsgespräch ermöglicht es SAP-Fachkräften, Engagement und Zuverlässigkeit zu demonstrieren. Bei der Kommunikation mit dem möglichen zukünftigen Arbeitgeber ist die Reaktionsgeschwindigkeit auf Nachrichten ein Instrument des Vertrauensaufbaus und setzt ein deutliches Signal. Je zügiger ein Bewerber antwortet, desto deutlicher zeigt er sein Interesse an der ausgeschriebenen Stelle. Kommt es bei den Vorschlägen des Unternehmens für das Vorstellungsgespräch beispielsweise zu Terminkonflikten auf Seiten des Bewerbers, ist es wichtig, selbstständig Gegenvorschläge zu machen, um rasch einen passenden Termin zu finden. Absolut vermieden werden sollten Unpünktlichkeit oder gar ein geplatztes Bewerbungsgespräch aufgrund mangelnder Organisation durch den Bewerber.  

3. Mangelnde Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch 

Grundlegend für das Bewerbungsgespräch ist eine im Vorfeld intensive Auseinandersetzung mit dem Geschäftsmodell des potenziellen Arbeitgebers, inklusive der Vorbereitung sinnvoller Fragen, etwa hinsichtlich der Details zum Tätigkeitsfeld der ausgeschriebenen Stelle. Bewerber sollten ihren beruflichen Lebenslauf sowie ihre Wechselmotivation – beispielsweise aufgrund des Wunschs, sich fachlich weiterentwickeln zu wollen – sachlich darstellen können. Zudem sollten Bewerber stets im Hinterkopf behalten, dass das Bewerbungsgespräch dem Unternehmen nicht nur dazu dient, die fachliche Eignung einer Fachkraft zu prüfen, sondern insbesondere auch für beide Parteien die Möglichkeit bietet, sich kennenzulernen, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und zu prüfen, ob eine Zusammenarbeit auf zwischenmenschlicher Ebene vorstellbar ist. 

4. Kein Schönreden unangenehmer Fakten 

Da der Vertrauensaufbau zu einem der wichtigsten weichen Faktoren im Bewerbungsgespräch zählt, ist es grundlegend, dass Bewerber mit unangenehmen Fakten und den eigenen Schwächen offen und wahrheitsgemäß umgehen und diese nicht schönreden. Hierzu zählen etwa berufliche Rückschläge wie eine Kündigung, ein abgebrochenes Studium, Lücken im Lebenslauf oder auch fachliche Themen wie mangelnde Erfahrung in einem bestimmten Technologiebereich, da dies gerade die Wechselmotivation des Bewerbers begründen kann, weil er sich fachlich weiterentwickeln will. Fachkräfte sollten sich deshalb für diese Punkte vor dem Bewerbungsgespräch souveräne Antworten zurechtlegen. 

5. Sich künstlich rarmachen 

Wichtig ist, dass Bewerber nicht dem Irrglauben erliegen, dass es ihren eigenen Marktwert steigere, wenn sie sich künstlich rarmachen. Zum Beispiel, indem sie im Bewerbungsgespräch vorschützen, dass sie noch weitere Angebote vorliegen hätten oder sie ihre aktuelle Stelle nicht unbedingt aufgeben wollen. Dies suggeriert dem potenziellen Arbeitgeber, die Fachkraft sei nicht ernsthaft an der offenen Stelle interessiert, und schwächt sowohl die Verhandlungsposition des Bewerbers als auch das Vertrauen des Unternehmens in den Kandidaten enorm. In Konsequenz erhält er nur ein schwaches oder im schlimmsten Fall überhaupt kein Angebot. 

6. Anerkannte Spielregeln brechen 

Nach dem Bewerbungsgespräch gibt es einige anerkannte Spielregeln, die Kandidaten einhalten sollten. Erhalten sie ein Vertragsangebot, ist auch hier wieder eine zügige Reaktion empfehlenswert, denn ansonsten laufen Fachkräfte Gefahr, dass das Unternehmen das Angebot wieder zurückzieht. Absolut vermieden werden sollten Hinhaltetaktiken, bei denen der Bewerber entweder lange nicht antwortet oder Gründe wie zum Beispiel Krankheit vorschiebt. Wenn Kandidaten Bedenkzeit benötigen, sollten sie dies stattdessen offen kommunizieren.  

Entspricht das Vertragsangebot noch nicht ganz den Erwartungen, sollten Bewerber dennoch zunächst ein positives Feedback senden und anschließend einzelne Punkte nachverhandeln. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte dies jedoch niemals per E-Mail, sondern stets per Telefon, Video-Call oder persönlich geschehen, da im Schriftverkehr bestimmte Themen schnell ungewollt konfrontativ und fordernd wirken können. Ganz neue Punkte wie Gehalt oder der Wunsch nach einer höheren Position als ausgeschrieben sollten zu diesem späten Zeitpunkt im Rekrutierungsprozess jedoch nicht mehr angesprochen oder neu aufgerollt werden. 

Für qualifizierte SAP-Fachkräfte mit Berufserfahrung kann es zudem sinnvoll sein, eine spezialisierte Personalberatung bei der Stellensuche hinzuzuziehen. Diese sollte sich mit dem entsprechenden Fachgebiet des Kandidaten sowie den lokalen Begebenheiten sehr gut auskennen. So erhalten SAP-Experten Unterstützung während des gesamten Bewerbungsprozesses und erhalten fundierte Beratung, welche Verdienstmöglichkeiten für ihr individuelles Profil realistisch sind. 

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