Gehältercheck SAP-Beratung: So viel verdienen SAP-Profis

Sep 2024 | Gehalt, Karriere

SAP-Fachkräfte werden händeringend auf dem Arbeitsmarkt gesucht. Entsprechend hoch fallen die Gehälter aus. 50.000 Euro Einstiegsgehalt ist für angehende SAP-Beraterinnen und -Berater keine Seltenheit. Auf Young Professionals warten im SAP-Bereich somit nicht nur interessante und anspruchsvolle Projekttätigkeiten, sondern auch exzellente Gehaltsaussichten. Haben sie sich nach drei bis fünf Jahren zu qualifizierten SAP-Fachkräften entwickelt und auf komplexe Themengebiete spezialisiert, können sie mit 100.000 Euro Jahresgehalt oder sogar mehr rechnen.

Wie der Einstieg ins SAP-Consulting gelingt

Wichtige Voraussetzungen für künftige SAP-Beraterinnen und -Berater sind vor allem das Interesse für Technologie und Wirtschaftsprozesse, Kommunikationstalent, Engagement und die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der eigentliche Studiengang ist häufig zweitrangig, so dass geeignete Kandidaten aus den verschiedensten Fachbereichen wie Natur-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften oder Wirtschaftsinformatik kommen.

Für angehende Junior-Beraterinnen und -Berater ist ein Trainingsprogramm in einem SAP-Consultinghaus der traditionelle Karrierestartpunkt, wobei vorab keine SAP-Kenntnisse notwendig sind. Drei bis vier Jahre lang absolvieren Junior-Consultants neben ihrem Trainingsprogramm auch unterschiedliche Weiterbildungen. Zudem arbeiten sie mit Senior-Fachkräften auf Projekten zusammen, um praktische Erfahrungen zu erwerben. Anschließend können sie Themen überwiegend eigenständig betreuen. Ist der Sprung zum Senior-Berater geschafft, steigt das Gehalt merklich auf 75.000 bis 85.000 Euro.

Verdienstmöglichkeiten im sechsstelligen Bereich

Haben sich Fachkräfte umfassende Spezialkenntnisse und fundiertes Branchenwissen angeeignet, können sie nach etwa fünf Jahren Berufserfahrung 100.000 Euro und mehr verdienen. Eine Beispielkarriere ist etwa ein Management-Consultant mit Schwerpunkt Handelslogistik mit Spezialwissen in den SAP-Logistikmodulen Vertrieb/Faktura (SAP SD), Materialwirtschaft (SAP MM) sowie der Einzelhandelssoftwarelösung SAP Retail. Bleibt eine SAP-Fachkraft im Consultinghaus, kann ihr Gehalt nach zehn Jahren noch auf 120.000 bis 130.000 Euro steigen.

Allerdings sind in Consultinghäusern erfolgsbasierte Gehaltsanteile die Regel, die bis zu 20 bis 30 Prozent ausmachen können. Manche Beratungshäuser bieten jedoch auch ein höheres Festgehalt, sodass sich der variable Anteil nur drei bis fünf Prozent beläuft. Viele Beratungshäuser stellen darüber hinaus Firmenwägen zur Verfügung, die häufig privat genutzt werden dürfen – Urlaubsfahrten inklusive. Bezieht man Benzin, Wartung und Wertverlust mit ein, kann dies einen monetären Vorteil von 12.000 bis 15.000 Euro pro Jahr zusätzlich ausmachen.

Außerdem zeigt sich auch im SAP-Consulting ein Trend hin zu mehr Remote-Arbeit, sodass die geforderte Reisetätigkeit im Vergleich zu früher deutlich geringer ausfällt. Zuvor mussten SAP-Consultants 80 bis 100 Prozent ihrer Tätigkeit unterwegs sein, heute verlangen viele Arbeitgeber nur noch 50 Prozent oder noch weniger. Das begünstigt die allgemeine Work-Life-Balance, vor allem wenn Fachkräfte aus familiären Gründen nicht durchwegs auf Reisen sein können.

Zieht ein SAP-Profi die Selbstständigkeit vor, sollte er sich in einem gefragten Kernmarkt wie zum Beispiel Retail oder Logistik etablieren. Nach ein bis zwei Jahren ist dann ein Jahresumsatz von circa 200.000 bis 250.000 Euro möglich. Hier gilt jedoch wie bei jeder Selbstständigkeit: der Schritt sollte wohlüberlegt sein, denn er geht mit Risiken einher und die Arbeitsbelastung ist hoch.

Einkommen in Anwenderunternehmen

Inhouse-Positionen in einem Anwenderunternehmen werden in der Regel niedriger vergütet als Stellen im Consultinghaus. Dafür ist jedoch auch das Arbeitsvolumen geringer und variable Gehaltsanteile kommen kaum vor. Ausnahmen sind Führungspositionen, doch auch hier liegt der variable Anteil meist nur bei 10 bis 15 Prozent.

Als Führungskraft mit Personalverantwortung können SAP-Profis jedoch auch in Anwenderunternehmen ein sechsstelliges Einkommen erzielen. Dies hängt von der Größe des Arbeitgebers und des zu leitenden Teams ab. Während in einem mittelständischen Unternehmen das Gehalt bei rund 95.000 Euro liegt, wenn die Führungskraft nur ein kleines Team leitet, kann der Verdienst sich in einem Unternehmen mit 20.000 Mitarbeitern auf 130.000 bis 150.000 Euro oder sogar mehr belaufen, sind der Führungskraft beispielsweise die gesamte BI-Truppe sowie 20 eigene Mitarbeiter unterstellt.

SAP-Profis punkten mit Spezialkenntnissen und Branchenwissen

Technische Spezialkenntnisse und Branchenwissen – das sind die Komponenten, die den Marktwert von SAP-Beraterinnen und -Berater bestimmen. Hat sich ein SAP-Consultant im Laufe seiner Karriere Knowhow in S/4HANA, C/4HANA oder Cloud-basierten Technologie- und Entwicklungsthemen angeeignet, hat er beste Gehaltsaussichten, denn in diesen Bereichen werden Fachkräfte besonders gesucht.

Aber auch Expertise im Bereich Gehaltsabrechnung auf Basis von SAP HCM, Hybris und SuccessFactors ist lukrativ, da dieses Thema aufgrund der sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen sehr anspruchsvoll ist. Ebenso sind Erfahrung in Logistik oder Finance wie IS-Retail, SAP EWM oder SAP PP-PI (Produktionsplanung Prozessindustrie) sehr rentabel. Im Entwicklungsbereich ist vor allem Wissen in SAP UI5, SAP BTP, WebUI, FIORI oder anderen Themen rund um die Full-Stack SAP-Softwareentwicklung gefragt.

Hinsichtlich Branche ergeben sich besonders gute Verdienstmöglichkeiten sowohl im Anlagenbau und Automobilbereich als auch in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie bei Banken, Versicherungen und in der Luxusgüterbranche. Generell ist die Vergütung bei großen Unternehmen besser als bei kleinen. Auch der Standort beeinflusst die Höhe des Gehalts. Führend sind nach wie vor die Ballungsgebiete um Hamburg, München, Rhein-Ruhr, Rhein-Main sowie Stuttgart.

Wie sehr Branche und Standort das Gehalt beeinflussen, zeigt folgender Vergleich: Ein angesehenes Industrieunternehmen im Stuttgarter oder Frankfurter Raum zahlt für eine SAP-HCM-PY-Fachkraft mit fünf bis sieben Jahren Projekterfahrung bis zu 120.000 Euro und mehr – auch ohne Führungsverantwortung. Dagegen liegt das Einkommen eines SAP-Payroll-Experten in den neuen Bundesländern bei einem Unternehmen aus dem Gesundheitswesen nur etwa 75.000 bis 80.000 Euro.

So bleiben SAP-Fachkräfte auf der Erfolgsspur

Den eigenen Marktwert können SAP-Fachkräfte nur sichern und erhöhen, wenn sie sich regelmäßig mit den neuesten Technologien auseinandersetzen. Nutzt der aktuelle Arbeitgeber veraltete Technologien, wodurch die eigene berufliche Weiterentwicklung leidet, kann das auch einen Jobwechsel bedeuten.

In Gehaltsverhandlungen sollten Stellensuchende jedoch Fingerspitzengefühl beweisen und realistische Forderungen stellen. Denn entgegen landläufiger Meinung geht es Arbeitgebern nicht darum, Bewerber möglichst weit herunterzuhandeln, sondern deren Fähigkeiten angemessen zu honorieren, um sie möglichst lange im Unternehmen zu halten.

Verfügen SAP-Beraterinnen und -Berater bereits über drei bis fünf Jahre Berufserfahrung, können sie auch eine Personalberatung, die auf ihr Fachgebiet spezialisiert ist, konsultieren. Erfahrene Headhunter kennen die lokalen Rahmenbedingungen und können so zuverlässig beurteilen, welche Gehaltsvorstellungen für ein bestimmtes Bewerberprofil umsetzbar sind.

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